Optimierte Margen für Transportunternehmen: So revolutionieren Kardinal und Open Pricer die Paketbranche

In einem kürzlich im Postal Hub Podcast veröffentlichten Interview gaben Daniel Rueda, CEO von Open Pricer, und Jonathan Bouaziz, CEO und Mitbegründer von Kardinal, ihre Partnerschaft bekannt und veranschaulichten deren signifikantes Potenzial für die Paketbranche. Die strategische Zusammenarbeit zwischen Open Pricer und Kardinal zielt darauf ab, die Preisgestaltung für Pakete sowie die Margen von Paketdienstleistern zu revolutionieren. Durch die Kombination ihrer komplementären Lösungen erzielen die Kunden beider Unternehmen einen höheren Mehrwert und erhalten leistungsstarke Tools für eine fundierte Entscheidungsfindung.

Die Partnerschaft kommt zu einem kritischen Zeitpunkt, an dem sich der Schwerpunkt der Transportunternehmen von den Einnahmen auf die Gewinnspanne verschiebt. Seit der Coronakrise im Jahr 2020 hat ein deutlicher Volumenanstieg im Onlinehandel die Post- und Paketdienste dazu veranlasst, mit Investitionen in eine neue Infrastruktur auf die steigende Nachfrage zu reagieren. Inflationsbedingt sahen sich die gleichen Unternehmen im Jahr 2022 jedoch mit einem deutlichen Rückgang der Volumina konfrontiert. Angesichts eines volatilen Geschäfts müssen die Lieferunternehmen ihre Rentabilität dauerhaft sichern. Als Antwort auf diese Herausforderung, und um den sich kontinuierlich wandelnden Bedürfnissen in vollem Umfang gerecht zu werden, haben Open Pricer und Kardinal beschlossen, ihre Lösungen und Expertise zusammenzuführen.

Folge 313 des Postal Hub Podcasts „Combining route optimisation and dynamic parcel pricing“ auf der Website von The Postal Hub podcast, SpotifyGoogle Podcasts oder Apple Podcasts abspielen.

Rentabilität für Transportunternehmen nur schwer erreichbar

Paketzustellungsunternehmen haben immer wieder mit steigenden Betriebskosten und sinkenden Gewinnmargen (in der Regel zwischen 4 und 10 %) zu kämpfen. Derzeit sieht sich die Branche zudem mit einem Fahrermangel sowie dem Anstieg der Kraftstoffpreise konfrontiert. Langfristig gefährden diese Faktoren die Rentabilität der Unternehmen, die sich folglich in einem ständigen Kampf um ihre finanzielle Tragfähigkeit befinden. So müssen sie unentwegt nach neuen Möglichkeiten zur Optimierung ihrer Lieferkette suchen – insbesondere auf der letzten Meile, auf die über 50 % der Gesamtkosten einer Lieferung entfallen.

Hinsichtlich ihrer betrieblichen Leistung mangelt es den Post- und Paketdiensten derzeit oft an Transparenz. Jedoch ist diese Sichtbarkeit unerlässlich, um die Abläufe in den weniger leistungsfähigen Niederlassungen und Gebieten zu optimieren und die Effizienz und Rentabilität des gesamten Netzwerks zu steigern. Noch schwieriger gestaltet sich die Situation in der Regel für die Subunternehmen und Transportpartner, die mit diesen Anbietern zusammenarbeiten: Am Beispiel Frankreich zeigt sich, dass zahlreiche Subunternehmer gegenwärtig vom Konkurs bedroht sind. Um ihre jeweilige Rentabilität zu verbessern, ist sowohl seitens der Paketdienste als auch ihrer Subunternehmer eine optimierte Organisation vonnöten.

Mehr Rentabilität durch die Kombination von Kardinal und Open Pricer

Open Pricer ist auf die Ertragsoptimierung spezialisiert und arbeitet eng mit den Sales-Teams verschiedener Transportunternehmen zusammen. Auf Grundlage von Machine-Learning-Algorithmen berechnet die Preisoptimierungsplattform von Open Pricer die optimalen Paketpreise und berücksichtigt dazu die folgenden Parameter: Versandprofil (Herkunft, Ziel, Gewicht etc.), Preishistorie, Merkmale zur Kundensegmentierung und Kostenmodell des Liefernetzes.

Kardinal legt den Fokus auf die Optimierung der Kosten und Betriebsabläufe auf der letzten Meile. Die innovative „Dispatch Intelligence“-Technologie von Kardinal ermöglicht es Niederlassungsleitern, ihr Gebiet und ihre Ressourcen optimal einzuteilen und Schwankungen in der Aktivität bestmöglich zu antizipieren.

Im Rahmen ihrer engen Zusammenarbeit und dem Austausch der ihnen zur Verfügung stehenden Daten haben die beiden Partner neue Möglichkeiten zur Verbesserung ihrer jeweiligen Lösungen ermittelt und können ihren Kunden somit einen noch umfassenderen Service bereitstellen. Primäres Ziel dieser Partnerschaft ist es, Post- und Paketdiensten eine Entscheidungsfindung auf Grundlage zuverlässiger Daten zu ermöglichen, ihre Kostenmodelle zu verbessern und die Preisgestaltung zu präzisieren.

Die von Kardinal bereitgestellten Daten – darunter Ressourcennutzung, Postleitzahlen für die Zustellung und Volumenschwankungen je nach Wochentag – ermöglichen es Open Pricer, die Kostenmodellierung zu verbessern und genauere Preisberechnungen durchzuführen. Da die hohen, im Rahmen der letzten Meile entstehenden Kosten in der Regel auf Durchschnittswerten beruhen und nicht zwingend die täglichen Begebenheiten vor Ort widerspiegeln, gestaltet sich dieser Lieferschritt als besonders problematisch. Dank der höheren Genauigkeit können die Transportunternehmen ihre Preise für große Einzelhändler oder Bestandskunden optimal kalkulieren und bei Bedarf anpassen.

Des Weiteren ebnet die Partnerschaft den Weg für dynamische Preisstrategien, mit deren Hilfe die Transportunternehmen individuelle Preise sowie auf die Postleitzahlen und Liefertermine abgestimmte Tarife anbieten können. Dank der von Kardinal bereitgestellten Daten können die Kunden von Open Pricer die Rentabilität ihrer Lieferungen (insbesondere im ländlichen Raum) steigern und gleichzeitig die Volumenverteilung optimieren (z. B. indem Zeiträume mit geringerem Versandvolumen durch attraktivere Preise beworben werden).

Signifikante Vorteile für die Kunden von Open Pricer und Kardinal

Umgekehrt profitieren die Kunden von Kardinal von den wertvollen Daten von Open Pricer und können ab sofort auf die Nettopreise sowie die Kostenverteilung für jedes Paket zugreifen. Diese Daten tragen außerdem zur Berechnung eines neuen Key Performance Indicators (KPI) bei: die Tourenrentabilität. Dieser KPI erleichtert den operativen Teams die Ressourcenplanung, die Verhandlung mit Subunternehmern sowie die Rentabilitätsevaluierung jeder Tour im Vergleich zu den auf der letzten Meile entstehenden Kosten.

Die Partnerschaft zwischen Open Pricer und Kardinal kommt auch dem Management von ausgelagerten Zustellungen mit variablen Kosten zugute. Hierbei spielt die dynamische Preisgestaltung eine zentrale Rolle, um die Überschreitung zweier kritischer Schwellenwerte zu verhindern:

  1. Adäquate Bezahlung für Subunternehmer: Liegen die ausgehandelten Preise unterhalb einer bestimmten Schwelle, so werden die Subunternehmer mit hoher Wahrscheinlichkeit anderswo nach besser bezahlten Möglichkeiten suchen. Angesichts des derzeitigen Fahrermangels stellt dies eine große Herausforderung für die Transportunternehmen dar und kann weitreichende Auswirkungen auf die Servicequalität nach sich ziehen. Dank der dynamischen Preisgestaltung können die Paketdienste eine wettbewerbsfähige Vergütung aufrechterhalten, die Bindung zu ihren Subunternehmern sichern und potenzielle Störungen im Liefernetz vermeiden.
  2. Beidseitige Rentabilität: Diese zweite Schwelle zielt auf die Vermeidung von zu hohen Preisen ab, die die Rentabilität der Paketunternehmen beeinträchtigen würden. Durch die dynamische Preisgestaltung der Lösung von Kardinal können Niederlassungsleiter zielgerichtete Preisverhandlungen mit ihren Subunternehmern führen, ein für beide Seiten zufriedenstellendes Gleichgewicht finden und eine optimale Servicequalität gewährleisten. So kommt die Partnerschaft zwischen Open Pricer und Kardinal den Kunden beider Unternehmen zugute und steigert sowohl deren Rentabilität als auch die betriebliche Effizienz.
Verhandlung KEP Preis pro Paket

Durch die Gegenüberstellung der den Einzelhändlern tatsächlich berechneten Preise sowie der Betriebskosten können Transportnehmen ihre Margen präzise kalkulieren und optimieren. Die Margen werden nicht mehr nur auf Niederlassungs- oder Landesebene berechnet, sondern können auch für bestimmte Postleitzahlen oder Stadtteile ermittelt werden. Dies erleichtert die Identifizierung von Gebieten, die zusätzliche Ressourcen benötigen, sowie eine zielgerichtete Neuausrichtung der Sales-Strategien. Dank der bereitgestellten Daten lässt sich die Performance der einzelnen Niederlassungen bewerten und feststellen, welche am besten abschneiden und wo Anpassungen erforderlich sind. So können Finanzdirektoren, Betriebsleiter, Kunden und Subunternehmer anhand der neuen Daten effizienter interagieren und bessere Entscheidungen treffen.

Die sich aus Zusammenarbeit zwischen Open Pricer und Kardinal resultierenden Vorteile sind den Transportunternehmen auf Wunsch zugänglich. Aus Datenschutzgründen und gemäß den von beiden Anbietern mit ihren Kunden getroffenen Vereinbarungen werden die Daten nur auf ausdrücklichen Kundenwunsch freigegeben.

Anlässlich des offiziellen Starts ihrer Partnerschaft freuen sich Open Pricer und Kardinal darauf, ihr gemeinsames Angebot im Rahmen verschiedener Events vorstellen zu dürfen, darunter die Parcel+Post Expo in Amsterdam. Durch ihre revolutionäre Zusammenarbeit stellen sie Post- und Paketdiensten die erforderlichen Tools bereit, um in einem sich ständig weiterentwickelnden Markt langfristig zu prosperieren.

Daniel Rueda (Open Pricer)
Daniel Rueda

Daniel Rueda ist Gründer und CEO der cloudbasierten Preisgestaltungsplattform Open Pricer, die Unternehmen einen intelligenteren und schnelleren Vertrieb sowie eine bessere Finanzperformance ermöglicht. Mit seinem fundierten Fachwissen in den Bereichen Preisgestaltung und Umsatzmanagement begann Daniel seine Karriere 1987 als Projektleiter für Preisgestaltung bei Air France. In diesem Rahmen war er für die Konzeption und Entwicklung der ersten Revenue Management Software (RMS) und deren Integration in die globalen Vertriebssysteme verantwortlich. Im Jahr 1991 gründete er den auf die Hotelbranche ausgerichteten RMS-Anbieter Optims, der inzwischen Teil der Amadeus-Gruppe ist. Daniel stand bereits zahlreichen KEP-Unternehmen bei der Tarifoptimierung zur Seite, darunter DHL Express, FedEx, La Poste, DPD, Aramex und Estafeta. Er ist Ingenieur mit Abschluss an der École Centrale de Paris und hat einen MBA in Wirtschaft und Finanzen vom Institut d’Études Politiques in Paris.

Daniel Rueda (Open Pricer)
Daniel Rueda

Daniel Rueda ist Gründer und CEO der cloudbasierten Preisgestaltungsplattform Open Pricer, die Unternehmen einen intelligenteren und schnelleren Vertrieb sowie eine bessere Finanzperformance ermöglicht. Mit seinem fundierten Fachwissen in den Bereichen Preisgestaltung und Umsatzmanagement begann Daniel seine Karriere 1987 als Projektleiter für Preisgestaltung bei Air France. In diesem Rahmen war er für die Konzeption und Entwicklung der ersten Revenue Management Software (RMS) und deren Integration in die globalen Vertriebssysteme verantwortlich.

Im Jahr 1991 gründete er den auf die Hotelbranche ausgerichteten RMS-Anbieter Optims, der inzwischen Teil der Amadeus-Gruppe ist. Daniel stand bereits zahlreichen KEP-Unternehmen bei der Tarifoptimierung zur Seite, darunter DHL Express, FedEx, La Poste, DPD, Aramex und Estafeta. Er ist Ingenieur mit Abschluss an der École Centrale de Paris und hat einen MBA in Wirtschaft und Finanzen vom Institut d’Études Politiques in Paris.

Jonathan Bouaziz

Jonathan Bouaziz ist CEO und Mitbegründer des Tech-Start-ups Kardinal, das Lösungen zur Tourenoptimierung auf der letzten Meile entwickelt und damit die betriebliche Leistung sowie die strategische Entscheidungsfindung verbessert.

Im Jahr 2015 gründete er Kardinal mit einer Vision: die Logistik der Zukunft mit kosteneffizienten, fairen und nachhaltigen Entscheidungen zu begleiten und damit ein verantwortungsbewusstes und umweltfreundliches Wachstum zu fördern.

Als überzeugter Befürworter der künstlichen Intelligenz in der Lieferkette und in Zusammenarbeit mit den wichtigsten Akteuren der KEP-Branche hat Jonathan ein umfassendes Fachwissen in den Bereichen digitale Transformation und Innovation erworben.

Jonathan Bouaziz (Kardinal)
Jonathan Bouaziz (Kardinal)
Jonathan Bouaziz

Jonathan Bouaziz ist CEO und Mitbegründer des Tech-Start-ups Kardinal, das Lösungen zur Tourenoptimierung auf der letzten Meile entwickelt und damit die betriebliche Leistung sowie die strategische Entscheidungsfindung verbessert.

Im Jahr 2015 gründete er Kardinal mit einer Vision: die Logistik der Zukunft mit kosteneffizienten, fairen und nachhaltigen Entscheidungen zu begleiten und damit ein verantwortungsbewusstes und umweltfreundliches Wachstum zu fördern.

Als überzeugter Befürworter der künstlichen Intelligenz in der Lieferkette und in Zusammenarbeit mit den wichtigsten Akteuren der KEP-Branche hat Jonathan ein umfassendes Fachwissen in den Bereichen digitale Transformation und Innovation erworben.

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