Um die wirtschaftlichen und ökologischen Auswirkungen auf der letzte Meile zu minimieren, setzen Paketdienstleister bereits seit über 60 Jahren Lösungen zur Tourenoptimierung ein. Angesichts der zunehmend schwankenden Paketvolumen, des Fahrermangels sowie des explosionsartigen Anstiegs der B2C-Lieferungen sieht sich die Branche jedoch seit mehreren Jahren mit großen Herausforderungen konfrontiert.
KEP-Unternehmen stützen sich auf ein weitverzweigtes Netzwerk von Sortierzentren, um ihre Pakete schnellstmöglich im ganzen Land transportieren zu können. Diese für die Zustellung an den Endkunden zuständigen Zentren lagern die Touren auf der letzten Meile größtenteils aus, indem sie die ihnen unterliegenden Gebiete an verschiedene Transportdienstleister vergeben.
Outsourcing in der Paketbranche: maximale Effizienz und Rentabilität
Im täglichen Geschäft der KEP-Dienstleister ist das Outsourcing ein wichtiger Bestandteil – und macht mit über der Hälfte des branchenweiten Umsatzes einen der höchsten Anteile im Güterkraftverkehr aus. Mitunter gestaltet es sich jedoch schwierig, die sowohl für das KEP-Unternehmen als auch für seine Subunternehmer rentablen Gebiete zu identifizieren, da dies eine Prognose der Paketvolumen sowie der Anzahl der Lieferpunkte erfordert (zwei sich in der Regel auf die Preisgestaltung der Subunternehmer auswirkende Indikatoren). Für größtmögliche Gewinnspannen und maximale Effizienz ist die vollständige Beladung der Lkw und Vermeidung von Leerfahrten von entscheidender Bedeutung. In der Praxis schwanken die Volumen jedoch von Tag zu Tag, wenn etwa die Nachfrage am Montag gering und am Dienstag hoch ist – und die geeignete Flottengröße ist nur schwer zu ermitteln.
Heute haben es sich zahlreiche Paketzustellunternehmen zum Ziel gesetzt, Agilität und Resilienz miteinander zu vereinen. Um maximale Agilität zu erzielen, muss zunächst eine regelmäßige Optimierung der Gebietseinteilung erfolgen. Verhandlungen mit Subunternehmern erweisen sich oftmals als schwierig, da für einen transparenten Einblick auch eine präzise Prognose der Paketvolumen erforderlich ist. Zudem ist selbst die sorgfältigste Planung nicht vor unvorhergesehenen Ereignissen gefeit, die z. B. bei stark steigender Nachfrage den Einsatz von Springern erfordern. Um die Kosten zu senken, müssen Paketzustellunternehmen den Einsatz dieser Notfallressourcen so weit wie möglich minimieren und gleichzeitig einen qualitativ hochwertigen Service beibehalten.
Zunehmend sind sich die Paketzustellungsunternehmen der Wichtigkeit bewusst, enge Beziehungen zu ihren qualifizierten Subunternehmern aufrechtzuerhalten. Diese kennen bereits alle Besonderheiten der ihnen zugeteilten Gebiete – wie Verkehrsmuster und alternative Strecken – und können die Pakete schnell und effizient zustellen. Ihre Fachkompetenz wirkt sich positiv auf die Lieferzeiten aus und ermöglicht eine pünktliche Zustellung der Pakete. Die Fähigkeit, diese qualifizierten Subunternehmer zu gewinnen und zu binden, ist für moderne Paketzustellungsunternehmen ein entscheidender Erfolgsfaktor.
Der einzigartige Ansatz von Kardinal: vorgelagerte Optimierung für eine echte Wertsteigerung auf der letzten Meile
Um eine reibungslose und effiziente Zustellung zu gewährleisten, beginnt der Prozess der Paketsortierung bereits Wochen oder sogar Monate im Voraus. Dieser entscheidende Schritt beinhaltet die Etikettierung jedes einzelnen Pakets, um die Verfolgung und Organisation bis zur Auslieferung an den Endkunden zu erleichtern. Die Tourenoptimierung erfolgt in der letzten Etappe des Lieferprozesses. Bei Kardinal sind wir davon überzeugt, dass die im Vorfeld getroffenen Entscheidungen erhebliche Auswirkungen auf die nachfolgenden Abläufe haben:
Durch eine optimierte Organisation ermöglicht unsere Lösung den auf der letzten Meile agierenden Unternehmen, ihre Effizienz zu maximieren und ihre Ressourcen bestmöglich zu nutzen.
Die Prozesse der Tourenoptimierung und des Load Balancing (Lastverteilung) sind eng miteinander verknüpft: ihr gemeinsames Ziel besteht darin, die mit der letzten Meile verbundenen Kosten zu senken. Neben den wirtschaftlichen Auswirkungen (bis zu 53 % der Gesamtkosten einer Lieferung!) sollen auch die Auswirkungen auf die Umwelt reduziert werden. Um dieses Ziel zu erreichen, müssen die Kosten der letzten Meile zunächst genau berechnet werden. Doch gerade dieser Schritt gestaltet sich immer wieder als Hindernis, da es den Paketzustellunternehmen nur allzu oft an den dazu erforderlichen Daten fehlt:
Bei Verhandlungen mit ihren Subunternehmern.
Auch die Schwierigkeiten bei der präzisen Berechnung der Kostenstruktur der Subunternehmer selbst erschweren die Verhandlungen mit den Paketdiensten. Zahlen die KEP-Unternehmen zu wenig, droht ihren Auftragnehmern der Konkurs. Bezahlen sie hingegen zu viel, schmälert dies ihre eigene Gewinnspanne. Entsprechend schwierig gestaltet es sich für die Unternehmen, das optimale Gleichgewicht zwischen der Rentabilität der Subunternehmer und ihrer eigenen Gewinnspanne zu finden.
Mit der Lösung von Kardinal können Niederlassungsleiter auf Grundlage von fundierten Daten mit ihren Subunternehmern verhandeln und ihr Gebiet digital definieren. Dadurch entfallen die herkömmlichen manuellen Prozesse anhand von Karten oder Excel-Dateien – und die Effizienz und Genauigkeit der Verhandlungen steigt erheblich.
Bei der Ausarbeitung einer umweltfreundlicheren Flotte (z. B. mit Elektrofahrzeugen und/oder Cargo-Bikes)
Für Niederlassungsleiter gestaltet sich die Ausarbeitung der besten Kombination aus Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor und Elektrofahrzeugen sowie die betriebliche Neuausrichtung mit dieser Flotte oftmals als schwieriges Unterfangen. Durch die Auswertung der aktuellsten Daten errechnet die Lösung von Kardinal zuverlässig den optimalen Mittelweg zwischen der Reduzierung der CO₂-Emissionen und maximaler Rentabilität.
Zahlreiche Logistikunternehmen haben weiterhin Schwierigkeiten bezüglich der Datenqualität. Sowohl auf strategischer als auch auf taktischer Ebene, beispielsweise bei der Gebietseinteilung und geschäftlichen Prognosen, basieren viele Entscheidungen auf Vermutungen – ohne dass eine ausreichende Datenqualität zur Verfügung steht. Für eine hocheffiziente Optimierung müssen jedoch mindestens 85 % der verwendeten Daten von guter Qualität sein. Auf dieser Basis können die restlichen 15 % der Daten unseren Beobachtungen zufolge minderer Qualität (10 %) oder gar unbrauchbar (5 %) sein.
Im Rahmen der operativen Tourenoptimierung und -durchführung sind hochpräzise Daten dagegen von entscheidender Bedeutung. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, die Datenqualität zu verbessern, z. B. durch den Einsatz von Machine-Learning-Algorithmen oder indem die Fahrer die Daten in Echtzeit korrigieren. Beide Praktiken sind empfehlenswert, um die Genauigkeit und Relevanz der Daten und der daraus errechneten Touren zu gewährleisten.
Die kontinuierliche Tourenoptimierung: immer einen Schritt voraus
Die Verfügbarkeit von qualitativen Daten ist eine der größten Herausforderungen bei der Tourenoptimierung. Wenn sich die Optimierungslösung auf minderwertige Daten (fehlerhaft, nicht vorhanden oder veraltet) stützt, berechnet sie daraus wenig relevante Touren, die in der Realität nur schwer durchführbar sind.
Bei der herkömmlichen Tourenoptimierung wird zunächst ein Umkreis definiert, die Daten an einen Optimierer übermittelt und daraufhin 10 bis 15 Minuten auf die Berechnung der Touren gewartet. Heute ist dieser Ansatz jedoch nur noch in seltenen Fällen praktikabel, da die Mehrzahl der Pakete erst in letzter Minute bereitsteht. Dieser neue Standard schließt den Einsatz einer statisch arbeitenden Tourenoptimierungssoftware von vornherein aus, da hier sämtliche Daten schon vor Beginn der Berechnungen vorliegen müssen. Die kontinuierliche Optimierung bietet hingegen eine größtmögliche Flexibilität bei der Umsetzung von Just-in-Time-Strategien.
Die Mathematiker von Kardinal haben die erste kontinuierlich arbeitende API entwickelt: Sie berechnet die Touren vom ersten in das System eingegebene Paket bis zur letzten Zustellung fortlaufend weiter. So können Nutzer beliebige Daten jederzeit ändern, hinzufügen oder löschen, ohne die Optimierung neu starten zu müssen, und erhalten angesichts einer immer komplexeren und von zahlreichen Unvorhersehbarkeiten geprägten Lieferumgebung einen entscheidenden Vorteil.
Schätzungen von Kardinal zufolge ist eine Tour im Rahmen der Paketzustellung im städtischen Raum bereits drei Minuten nach Abfahrt der Fahrer nicht mehr relevant (insbesondere hinsichtlich der ETAs). Circa alle 10 Minuten kann eine bessere Route vorgeschlagen werden. Die kontinuierliche Optimierung ist daher die ideale Lösung, um effiziente und mit den tatsächlichen Begebenheiten vor Ort übereinstimmende Touren durchführen zu können.
Mit einem umfassenden Ansatz für die Optimierung der letzten Meile – von der Gebietseinteilung über die Tourenplanung und Kommissionierung bis hin zur Preisgestaltung für Subunternehmer – helfen wir unseren Kunden, ihre Ressourcen effizienter zu verwalten und einen agileren und resilienteren Betrieb aufzubauen. Unsere Lösung schließt die Lücke zwischen Managementstrategie (z. B. Ziel: vollständiger Ausgleich der CO₂-Emissionen) und täglicher Realität. Auf Grundlage zuverlässiger und präziser Daten können Logistikunternehmen die richtigen Entscheidungen treffen und diese vor Ort umsetzen. Wir optimieren jeden Schritt des Lieferprozesses – und erzielen durch maximale Effizienz und Rentabilität eine echte Wertsteigerung auf der letzten Meile.